Irgendwas war anders. Dieses Gefühl hatte Sven Demandt wenigstens, als er sah, wie seine Mannschaft nach dem Abpfiff des Spiels bei Borussia Dortmund II zu den mitgereisten Fans ging. „Ich hatte den Eindruck, alle sind geblieben“, sagte der Essener Trainer rückblickend. Er hofft darauf, dass das Verhältnis zwischen Verein und Fans in dieser Saison noch einen Tick enger ist als bisher.
Wie besonders die Situation an der Hafenstraße ist, ist hinlänglich bekannt. Viele Regionalligisten in Deutschland würden sich über eine derartig große Fanbasis freuen. In schwierigen Phasen kann der Druck durch die Anhänger aber auch zur Belastung werden. Demandt ist das bewusst. Er hofft darauf, dass seine Spieler in dieser Saison öfter den positiven Effekt der großen Fanschar im Rücken zu spüren bekommen. „Unsere Fans sind ein Pfund. Wenn wir alle hinter uns bekommen, dann ist es ein Vorteil“, weiß er.
Demandt weiß aber ebenso, von wem die Initiative ausgehen muss, wenn die Unterstützung eine besondere Größe erreichen soll. „Wir selbst sind dafür zuständig, dass der Funke richtig überspringt!“ Leistungen wie zum Start in Dortmund tragen dazu bei, dass der Wunsch des Trainers in Erfüllung gehen wird. „So müssen wir spielen, dann werden wir erfolgreich sein und die Leute gehen zufrieden nach Hause“, betont Demandt.
Er geht davon aus, dass RWE an diesen Auftritt anknüpfen wird. Die Trainingseindrücke der ersten beiden Einheiten der Woche stimmten ihn bereits positiv. „Alle hatten Bock, das wird auch weiter so sein. Die Gemütslage bei den Spielern ist gut.“
Bei den Fans ebenfalls. Im ersten Heimspiel der neuen Saison rechnet der Verein nach aktuellem Stand mit 10.000 Zuschauern, verriet Rot-Weiss Essens Pressesprecher am Mittwoch. „Mein Gefühl sagte mir, es werden mehr“, sagte Demandt daraufhin etwas ungläubig. Er hatte auf 12.000 gehofft. Mit einem Lachen schob er nach: „Wir sind schon verwöhnt, wenn wir darüber diskutieren, ob 10.000 oder 12.000 Zuschauer kommen.“
Lässt die Mannschaft den Funken wie gewünscht überspringen, dann wird die Zuschauerzahl in Zukunft mit Sicherheit noch steigen.